Ernährung in der chinesischen Medizin: Yin und Yang

Leben basiert auf zwei Komponenten: Energie und Substanz. Beide müssen im gleichen Verhältnis vorhanden sein, um Gesundheit zu erhalten. Wenn eine Komponente überhand nimmt oder sich erschöpft entsteht Krankheit.

Die Energie Qi (sprich „Tschi“) ist Yang, sie gibt dem Körper Wärme und entspricht dem Geist. Der Yang-Anteil des Körpers ist das nicht Sichtbare, das Leben ausmacht. Wenn dem Körper Yang fehlt entsteht ein Qi-Mangel, der sich durch Müdigkeit und Konzentrationsmangel äußert. Erschöpft sich das Yang noch mehr, entsteht ein Yang-Mangel mit Symptomen wie kalten Füßen und Erschöpfung. Ein Übermaß an Yang geht mit Hitze, übersteigerter Aktivität oder auch Jähzorn einher.
Der Yin-Anteil des Körpers entspricht der Substanz: Knochen, Blut, Gewebe usw. Bei einem Zuviel an Yin kommt es zu Wasseransammlungen,  Übergewicht, verschleimte Bronchien, Trägheit. Beim Mangel wiederum neigt man zu Unruhe, wird nervös und eventuell mager.

In einem gesunden Organismus halten sich Yin und Yang die Waage, Schwankungen werden ausgeglichen. Dieser Prozess wird durch eine ausgewogene Ernährung unterstützt. Ausgewogen bedeutet warme und heiße (Yang) mit erfrischenden und kalten (Yin) Nahrungsmitteln zu ergänzen. Der Hauptteil der Nahrung sollte neutral sein, denn neutrale Nahrungsmittel bilden Qi. Im Winter sollten die warmen, im Sommer die erfrischenden neben den neutralen überwiegen. Es ist hilfreich sich beim Gemüse an das Angebot entsprechend der Jahreszeit zu richten, da es die gerade benötigte Energie enthält. So spenden Tomaten und Zucchini im Sommer Säfte wenn wir schwitzen und im Winter gibt der Lauch Wärme. Die Speisen sollten immer in die „Mitte“ kommen, also z.B. thermisch heiße Gewürze oder Fleisch durch kalte Nahrungsmittel (z.B. Sprossen, Zitronensaft) ausgeglichen werden.